Aktuelles - Kleinschenker Nachrichten

Heimattag in Dinkelsbühl 2014


Das Motto des diesjährigen Heimattages lautete:
„Heimat ohne Grenzen"

Dinkelsbühl 2014 8

Wie unschwer zu erkennen ist, waren wir dieses Jahr eindeutig mehrere als im letzten Jahr. Unsere Besonderheit dieses Jahr war natürlich das Brautpaar, dargestellt (wie auch auf dem Kleinschenker Treffen im Oktober) durch Anja Theil und Johannes Wagner. Vielen Dank an alle die gekommen sind. Ich finde es bemerkenswert dass so viele Jugendliche und Kinder dabei waren und auch noch Spaß dabei hatten. Besonders hervor zu heben ist die Teilnahme von Hans Schuster(38), der Älteste unserer Gruppe. Es war nicht ganz einfach bei der großen Hitze, wir haben es aber ohne Ausfälle überstanden. In der Hoffnung dass wir uns nächstes Mal alle gesund wieder sehen verbleibe ich mit herzlichen Grüßen,
Gretel Theil

 

Restaurierung der Orgel

Wozu, für WEN?

Die historische Orgel in Kleinschenk restaurieren?!!!

Liebe Kleinschenkerinnen, liebe Kleinschenker, liebe Freunde von Kleinschenk,

seit dem Spendenaufruf für die Restaurierung der historischen Orgel in Kleinschenk habe ich oft die Fragen gehört: Warum und wozu diese Orgel restaurieren? Für WEN, für die Roma, für die Rumänen,… für wen denn? Sind wir doch bewusst von dort ausgesiedelt. Fragen, die meiner Meinung nach so nicht gestellt werden sollten.

Warum ist es mir so wichtig, dieses wertvolle, historische Kunst- und Schmuckstück aus unserer evangelischen Kirche in Kleinschenk zu erhalten: Nicht für die Sinti und Roma, nicht für die Rumänen, nicht für die Ungaren und nicht für die Sachsen, sondern für jeden und jede, die Freude hat, auf dieser Orgel zu spielen, um Gott zu loben und zu danken. Aber auch für all diejenigen, die das Bedürfnis haben, ein Klagelied auf dieser Orgel anzustimmen, und für alle Menschen, die den Weg in die Kirche suchen, um den Klängen dieser Orgel zu lauschen oder mit Orgelbegleitung zu singen, um Kraft für ihren Lebensalltag daraus zu schöpfen oder mit Gott dadurch in Beziehung zu treten, ganz egal welcher Religion, Konfession oder Nationalität sie angehören. (Der Kirchenvater Augustin sagte einst: „Wer singt betet doppelt")

Dabei ist für mich in diesem Zusammenhang ein Wort, dass Jesus Christus gesagt hat sehr wichtig: Im Matthäusevangelium im 25. Kapitel Vers 40 lesen wir: „Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüder und Schwestern, das habt ihr mir getan.“ Darum liebe Kleinschenker und Kleinschenkerinnen, weil ich weiß, dass alles was ich in meinem Leben tue, ich letztendlich für Gott selber tue, bekommt die Kleinschenker Orgel meine finanzielle Unterstützung.

Und zum dritten möchte ich, dass dieses kulturelle und künstlerische Erbe erhalten bleibt.

Im Übrigen sind es die gleichen Gründe, die für mich, für den Erhalt und die Pflege der Kirchenburg in Kleinschenk sprechen.

In der Hoffnung, dass möglichst viele sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten an der Restaurierung der Orgel beteiligen – auch wenn das Scherflein noch so klein ist, denn es kommt nicht auf den Betrag an, sondern auf die innere Haltung und die Motivation – freue ich mich auf den Tag, an dem „unsere“ Orgel in der dann auch renovierten Kirche von Kleinschenk wieder in voller Schönheit erklingen kann: Gott zur Ehre und den Menschen zum Segen. Und dieser Tag ist schon in Sicht, denn die Arbeiten an Kirche und Orgel haben bereits begonnen. Gott der Herr möge die Arbeiten an Kirche und Orgel mit seinem Beistand und Segen begleiten.

Eure

Doris Wagner-Ziegler

Teurer Freikauf

Das Geschäft mit den Rumänien-Deutschen

22 Jahre lang war die Befreiung deutscher Gefangener aus der kommunistischen Diktatur von Nicolae Ceausescus ein unbestrittenes politisches Ziel in Westdeutschland. Zwischen 1968 und 1989 erkaufte die Bundesrepublik etwa 230.000 Rumänien-Deutschen die Freiheit und musste dafür mit der Securitate ins Geschäft kommen, dem Geheimdienst des Diktators.

Es war der Jurist Heinz-Günter Hüsch, der unter den Regierungen von Kurt Georg Kiesinger bis Helmut Kohl die Verhandlungen mit dem Geheimdienst führte. Jedes Mal, wenn Hüsch wieder ein Abkommen mit der Securitate verhandelt hatte, bildeten sich lange Schlangen vor den Passämtern. In den Verträgen war detailliert geregelt, wie viele Rumänien-Deutsche jeweils ausreisen durften und welche Summe die BRD pro Person bezahlte.

Die humanitären „Freikäufe“ erzeugten eine Auswanderungswelle, die das Ende einer 800-jährigen Geschichte der Deutschen in Rumänien markierte. Zwar gibt es heute noch siebenbürgisch-sächsische und banat-schwäbische Dörfer in Rumänien, sie sind jedoch fast menschenleer.

ARD-Korrespondentin Susanne Glass begleitet Hüsch bei seiner Rückkehr nach Hermannstadt. Seit Beendigung seiner Mission hat der ehemalige Unterhändler den historisch von siebenbürgischen Sachsen besiedelten Ort nicht mehr besucht. Hüsch spricht offen über die Details des Freikaufs. Sein damaliger Verhandlungspartner, Securitate-Oberst Stelian Octavian Andronic, erläutert die rumänische Sicht des Geschäfts.

Film von Susanne Glass, ARD-Studio Wien, PHOENIX 2013

Heimattag 2013 in Dinkelsbühl

 

"Wir gehören dazu! - Dank und Verpflichtung"

So lautete das Motto des diesjährigen Heimattages in Dinkelsbühl. Warum können wir nicht dazugehören, fragten sich einige Kleinschenker. Und siehe da ein Traum wurde wahr. Die HOG Kleinschenk hat es geschafft dieses Jahr mit 27 Trachtlern beim großen Trachtenumzug am Pfingstsonntag in Dinkelsbühl dabei zu sein. Der Auftritt war ein großer Erfolg. Es war ein unbeschreibliches und stolzes Gefühl, Teil der 2700 Mitwirkenden zu sein.

Nochmal vielen Dank für Euer Mitwirken und wir hoffen auf das nächste Mal.

Liebe Grüße der Vorstand der HOG Kleinschenk

Hier weitere Bilder von Dinkelsbühl:

  • Saifen 30
  • Saifen 37
  • Saifen 39
  • Saifen 371
  • Weingartengasse 106
  • Weingartengasse 149
  • Weingartengasse 154
  • Weingartengasse 1542
  • Winkel 1
  • Winkel 2

 

Wie stellt man Heimat her?

Identität ist ein Gefühl, das in Zugehörigkeit wurzelt. Wer es von seiner Familie vererbt bekommt, ist gut dran. Wer nicht, der hängt in der Luft und muß sich seine Identität selbst zimmern. Je größer die Menschenmenge, in der man sich dauerhaft bewegt, und je wechselhafter der “Lebensmittelpunkt”, desto abstrakter wird die eigene Identität, bis sie sich schließlich auf rein körperliche Merkmale beschränkt. Je kleiner die Menschenmenge, in der man sich dauerhaft bewegt, und je unverrückbarer der Lebensmittelpunkt, desto konkreter und einfach vorhanden ist die Identität des Einzelnen.

Der Mensch gehört zum Land. Er ist am intensivsten bei sich selbst, wenn er umringt ist von Menschen, die sich mit derselben Landschaft, demselben Boden wie er identifizieren. Wer keine Heimat hat, fühlt keine Identität, sondern nur einen intellektuell definierten, willkürlich ausgesuchten Ersatz. Wer in der Heimat lebt, aber umringt ist von Fremden, leidet ebenso wie derjenige, der umringt ist von vertrauten Menschen, aber fern der Heimat.

Nicht umsonst gibt es den frustrierten Spruch Neuheimatsuchender: Wo die Landschaft wundervoll ist, sind die Leute öde. Und wo die Leute wundervoll sind, ist die Landschaft öde. Um sich an einem neuen Ort rundum wohl zu fühlen, braucht es also Land und Leute, die einen ansprechen müssen.

Wenn nun viele neue Menschen an einen Ort kommen und die alteingesessenen Träger der lokalen Identität mehr und mehr aussterben – wie schafft man es, daß diese wahllos zusammengewürfelten, neuen Einwohner eine echte gemeinsame Identität fühlen und entsprechend gemeinschaftlich zu handeln in der Lage sind?

Was schafft Gemeinschaftsgefühl?

Gemeinsame Probleme und gemeinsames Bewältigen dieser Probleme. Und, ja, gemeinsames Feiern natürlich auch, aber es ist weniger verbindlich als gemeinsame Problembewältigung.

Solange die Menschen am Ort kein gemeinsames, wirklich bedrohliches Problem haben, das sie auch beim besten Willen nicht ignorieren und einzeln auch nicht bewältigen können, solange wird jeder der Neuankömmlinge hier letztlich nur seine eigenen Interessen verfolgen, die mit dem Land und dem Ort nichts zu tun haben, sondern nur zufällig dort von ihm umgesetzt werden.

Noch deutlicher: Solange die nichtalteingesessenen Menschen nicht erleben, daß der Erdboden, auf dem sie stehen, alle hier Lebenden ernährt oder eben nicht ernährt, also überleben oder eben nicht überleben läßt, je nachdem, wie alle gemeinsam mit ihm umzugehen in der Lage sind – solange werden sie keine tiefe, dankbare Beziehung zu ihm entwickeln, sich mit ihm nicht identifizieren und er also nicht ihre Heimat sein.

Das ist der eine notwendige Aspekt, die dankbare Beziehung zum Boden. Der andere notwendige Aspekt ist wie gesagt die Wertschätzung der Menschen füreinander.

Solange jeder “sein Ding” macht, unter Anteilnahme, Gleichgültigkeit oder gar gegen den Widerstand der anderen, solange wird Wertschätzung für einander und damit Gemeinschaftssinn kaum zu finden sein. Erst, wenn man von den anderen für seinen Beitrag für die Gemeinschaft geschätzt wird, wenn die anderen um seine Vorzüge und um seinen Wert für die örtliche Gemeinschaft und damit auch sie selbst wissen, erst dann wird man sich in der Gemeinschaft tatsächlich heimisch fühlen.

Auslöser von Neid und Mißgunst sind ein untrüglicher Hinweis für jeweils exakt das, was die Neidischen und Mißgünstigen selbst zu wenig haben. Neiden sie anderen Erfolg? Dann muß man ihnen Erfolgserlebnisse verschaffen. Neiden sie anderen das Ansehen? Dann muß man ihnen Gelegenheit geben, selbst angesehen zu werden. Neiden sie anderen den Wohlstand? Dann muß man ihnen eine Chance geben, selbst wohlhabend zu werden. Neiden sie anderen das Selbstwertgefühl? Dann beweise ihnen, daß sie selbst etwas wert sind.

Um Neid und Mißgunst zu mindern (ganz beseitigen kann man sie wohl nicht), muß man das Selbstwertgefühl der Einzelnen fördern. Um das Selbstwertgefühl der Einzelnen zu fördern, muß man Gelegenheiten schaffen, wo sie das, was sie wissen und können,  der Gemeinschaft zeigen und zugutekommen lassen können, wo sie selbst Lob, Anerkennung und Bewunderung bekommen.

Wer glücklich und gewertschätzt ist, kann gar nicht neidisch sein. Wer mit sich im Reinen ist, ist leichter wohlgelitten.

Heile die Seele der Einzelnen, und du heilst die Gemeinschaft.